über mich
In der Kindheit und Jugend waren es wie so oft die Briefmarken und Abstempelungen einzelner Briefe, die mich faszinierten. Doch mit der Zeit stellte sich heraus, dass das Verstehen der textlichen Inhalte und die geschichtlichen Hintergründe einen höheren Reiz für mich hatten. Um nachvollziehen zu können, weshalb und auf welchem Wege historische Schriftstücke verfasst wurden, habe ich mich im Laufe der Jahre mit Dokumenten aus den unterschiedlichsten Epochen beschäftigt.
Eine Vorliebe gilt den Familienkorrespondenzen ab Anfang des 20. Jahrhunderts. Die zwei direkt aufeinanderfolgenden Weltkriege und die meist drei involvierten Generationen haben der Nachwelt einiges an Fragen, aber auch unzählige Erfahrungen hinterlassen, die immer wieder lohnenswert sind in Betracht gezogen zu werden.
Um die alten deutschen Schriften Stück für Stück besser lesen und verstehen zu können, habe ich mich im Speziellen mit Kaufverträgen und Schreiben von Amts wegen (ex officio) auseinandergesetzt. Die Bestimmung einzelner historischer Maßeinheiten, regional genutzter Währungen und deren Abkürzungen sind eine Wissenschaft für sich. Die eigene Sammlung hilfreicher Lektüre verfestigten die Kenntnisse in diesem Bereich zusätzlich. Im Bereich der Stenografie habe ich mich ausgiebig mit der Gabelsberger Kurzschrift beschäftigt und mir die unterschiedlichste Varianten angeeignet, einerseits durch zeitgenössische Lektüre, andererseits anhand eigener Aufzeichnungen und Notizen zu Originalen, die ich im Laufe der Jahre ausarbeiten durfte. Zudem habe ich einen Einblick in die historische Kurzschrift Stolze-Schrey und die späterhin folgende DEK (Deutsche Einheitskurzschrift).
Zu behaupten man würde alles verstehen, wäre fatal. Es ist wie so oft der eigene Anspruch an seine Fähigkeiten und das private Interesse, die das Wissen bereichern können, aber niemals vollenden. Die deutsche Kurrentschrift, Sütterlinschrift, Antiqua- und Frakturschrift werden durch ihre Verfasser in nahezu allen Fällen Ihre Individualität wahren. Meine Fortbildung ist somit ein laufender Prozess, eine Allwissenheit wird es niemals geben. Sind die Schriften allerdings in einem „zeitgerechten, gewöhnlichen Stil“ verfasst, dann kann ich eine zügige und qualitativ hochwertige Umsetzung garantieren.
Ich freue mich auf jede neue Herausforderung und stehe Ihnen bei Anfragen jederzeit gerne zur Verfügung.
Referenzen
- mehrjährige Überarbeitung der umfangreichen Familienkorrespondenz „von Bothmer (1883-1945)“ für die amerikanischen Nachfahren in Zusammenarbeit mit Sprachstudenten der Universität Freiburg
- zahlreiche Transkriptionen einzelner Feldpostbriefe und von kleinen Sammlungen aus privater Hand, die thematisch die Erlebnisse einzelner Personen und Familien im 1. und 2. Weltkrieg behandelten
- komplette Ausarbeitung Teilnachlass Johannes Geller (Kunstmäzen 1873-1954) in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv Neuss
- Transkription und Inventarisierung Teilnachlass Apothekerfamilie Engelmann-Stange Basel (1890-1933) in Zusammenarbeit mit der Universitätsbibliothek Basel
- Transkription des Tagebuches von Hans Knudsen 1905-1907 (Theaterwissenschaftler) verfasst in Stolze-Schrey-Kurzschrift im Auftrag für die Freie Universität Berlin
- Transkription einzelner Notizbücher von Leo Perutz oder Ludwig Pollak verfasst in Gabelsberger Kurzschrift
Um Ihnen weitere Referenzen mit auf den Weg geben zu können, stelle ich in meinem blog briefe des monats immer wieder neue Schriftstücke vor, die ich in den Jahren bearbeiten durfte oder die sich im eigenen Privatarchiv befinden.
Kontakte zu anderen Institutionen/Mitgliedschaften
- seit 2016 Mitglied des Kalliope-Verbunds der Staatsbibliothek zu Berlin